Naturwissenschaftliche Bildung muss nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr ist es oft sinnvoll Angebote naturwissenschaftlicher Bildung mit anderen Konzepten zu verbinden. Ein dafür besonders gut geeigneter Ansatz ist der einer "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)". Dabei werden naturwissenschaftliche Fragestellungen nicht mehr isoliert betrachtet, sondern in einen Zusammenhang mit anderen Fragestellungen, Inhalten und Methoden eingebettet. Ein aktuelles Beispiel wäre hier die politische Diskussion zum menschengemachten Klimawandel. Hier leistet naturwissenschaftliche Bildung einen Beitrag zum Verstehen der Zusammenhänge. Für die Anbahnung der notwendigen Veränderungen sind aber weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten notwendig. Hierfür kann das Konzept BNE einen Beitrag leisten.
In dem folgenden Video möchten wir Ihnen zunächst die Verknüpfung von naturwissenschaftlicher Bildung und dem Ansatz einer Bildung für eine nachhaltige näherbringen. Weiterführend können Sie der Präsentation zahlreiche methodische Vorgehensweisen und praktische Beispiele entnehmen.
Philosophieren mit Kindern ist kein einheitliches Konzept. Vielmehr sind in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Reihe unterschiedlicher Ansätze entwickelt worden. Das macht es schwer von dem Philosophieren mit Kindern zu sprechen. Dennoch eint alle Ansätze eine zentrale Vorstellung, nämlich die Idee anhand bestimmter Methoden gezielt und systematisch über vorher ausgewählte Fragestellungen nachzudenken und zu diskutieren. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Beachtung einer klaren und schlüssigen Argumentation. Hiervon ausgehend können eine Reihe von Methoden unterschieden werden. In Anlehnung an Brünning sind dies insbesondere:
Typisch für didaktisches Denken ist es Lernsituationen zu konstruieren und Kinder in diesem Zusammenhang mit fiktiven Fragestellungen und Problemen zu konfrontieren. Im Kontext der Bildung
für eine nachhaltige Entwicklung wird hier ein anderer Weg gegangen. Ziel ist dabei Kinder in aktuelle Problemlagen einzubeziehen und sie an der Lösung eben dieser zu beteiligen. Dabei gilt
es natürlich den Entwicklungsstand der Kinder zu berücksichtigen, um Überforderungssituationen zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund wurde in der Präsentation auf die Frage der Müllvermeidung in der Kindertagesstätte verwiesen. Die Kinder können hier, gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften,
überlegen wo in der Kindertagesstätte welcher Müll entsteht. Zum Beispiel indem sämtlicher Müll in der Kindertagesstätte für einen oder zwei Tage gesammelt wird. So können sich alle
Beteiligten einen guten Überblick verschaffen. In einem nächsten Punkte kann der Müll auf seine Eigenschaften hin reflektiert werden. So sind biologische Küchenabfälle weniger problematisch
als Plastikmüll. In einem letzten Schritt kann gemeinsam überlegt werden, wie die Müllmenge reduziert werden kann.
Auf diese Frage können zwei Antworten gegeben werden. Zunächst handelt es sich bei dem Ansatz einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung um ein innovatives Konzept, welches für die naturwissenschaftliche Bildung zahlreiche didaktische Impulse liefern kann. Ein zentraler Punkt ist es dabei Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. So würde dann die Frage, warum ein Flugzeug fliegt nicht nur aus der naturwissenschaftlichen Perspektive beleuchtet. Vielmehr stände das Feld „Fliegen im Mittelpunkt und würde aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Im Rahmen der naturwissenschaftlichen Perspektive würden dabei Freihandversuche durchgeführt und auf dieser Basis langsam ein Modell zum Gegenstandsbereich etabliert. Es kommen aber weitere Fragen aus anderen Perspektiven hinzu. Diese lauten zum Beispiel:
Für die Verwendung des Konzeptes einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gibt es aber noch ein anderes Argument, nämlich die zahlreichen nichtnachhaltigen Entwicklungen auf der Erde. Diese werden in unterschiedlichen Bereichen immer konkreter, zum Beispiel in Bezug auf den menschengemachten Klimawandel. Hier ist es wichtig durch Bildungsangebote einen Beitrag zur Begrenzung der ohnehin auftretenden Folgen zu leisten.
Bei Begriffen wie Interdisziplinarität, menschengemachtem Klimawandel oder dem Lernen in „Ernstsituationen“ fürchten viele pädagogische Fachkräfte eine Überforderung der Kinder. Diese ist in aller Regel aber unbegründet. Dafür sprechen im Wesentlichen drei Punkte:
Naturwissenschaftliche Bildung befasst sich mit Bildungsprozessen in Bezug auf die belebte und unbelebte Natur. In der Didaktik der Naturwissenschaften wird in der Regel folgende Begründung
für die Notwendigkeit einer naturwissenschaftlichen Bildung angeführt: Naturwissenschaftliche Bildung ist relevant, da wir in einer von Naturwissenschaften und Technik geprägten Welt leben.
Daher brauchen wir, um unsere Lebenswelten zu verstehen und diese gestalten zu können naturwissenschaftliche Bildung.
Im Kontext des Ansatzes einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wird das Argument verändert. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung hat das Ziel einen Beitrag zu einer nachhaltigen
Entwicklung zu leisten. Also zum Beispiel Müll zu vermeiden, das Ausmaß des menschengemachten Klimawandels zu begrenzen oder zu einer faireren Güterverteilung auf der Erde zu gelangen. Die
damit zusammenhängen Fragestellungen, aber auch Lösungsmuster sind in der Regel komplex. Daher bedarf es für ein Verständnis eines Problems oder für einen Lösungsansatz Beiträge aus
unterschiedlichen Wissensgebieten. Eines dieser Wissensgebiete sind die Naturwissenschaften. Naturwissenschaftliche Bildung wird so zu einem Teilgebiet von Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung. Dabei ist aber nicht nur das inhaltliche Wissen, also Kenntnisse über Begriffe oder Konzepte von Naturwissenschaften von Bedeutung, sondern auch die folgenden Bereiche:
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist als Ansatz in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren stark im Elementarbereich verbreitet worden. In der Folge gibt es eine ganze Reihe innovativer Projekte und Ideensammlungen. Diese haben wir Ihnen in der folgenden Linksammlung zusammengestellt.